17. SONNTAG im Jahreskreis

Was wollte Jesus eigentlich? Worum ist es ihm eigentlich gegangen? Was war sein Grundanliegen? - Und: Was ist unser Grundanliegen? Was wollen wir eigentlich? Worum geht es uns in unserem Leben? Was hat in meinem Leben Priorität?

Wenn wir uns all dies überlegen, kommt dann die entscheidende Frage: Stimmt das, was Jesus will und was wir wollen grundsätzlich überein? Nur wenn wir das bestätigen können, können wir uns selbst als echte Christen betrachten.

Worüber hat Jesus immer geredet, besonders in seinen bildhaften Gleichnissen? Was wollte er uns unbedingt deutlich machen? Worauf kommt es nach seiner Überzeugung im Leben an? Dass wir eine Vertrauensbeziehung finden zu einem Gott, der in dieser Welt und in unserem persönlichen Leben immer wirksam anwesend ist.

Jesus hat das dann immer wieder mit einem Bild beschrieben: „Mit dem Reich Gottes ist es wie...“ sagt er dann. Das „Reich Gottes“, die „Herrschaft Gottes“. Gott ist dort aktiv, wirksam anwesend - wo was geschieht?

Wo wir, uns auf Gott berufend, andere Dinge anstreben, als die, die in dieser Welt als ganz wichtig betrachtet werden: Geltung, Besitz, Anerkennung, Einfluss und Macht. Nicht dass diese unwichtig wären, aber sie sind relativ, zweitrangig. Sie können schlussendlich nicht glücklich machen, wenn sie nicht getragen und motiviert werden durch tatkräftige Liebe. Alles was du denkst und tust soll in und mit Liebe geschehen.

Deswegen wird z.B. Paulus dann später auch sagen: „Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche..., aber ich habe keine Liebe – dann bin ich doch nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel. ...wenn ich einen so starken Glauben habe, dass ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich nichts. Und wenn ich all meinen Besitz verteile und den Tod in den Flammen auf mich nehme aber ich habe keine Liebe – dann nützt es mir nichts.“ Alles entscheidend für unser Leben ist, dass wir lieben.

Wo Menschen mit dieser Lebenseinstellung handeln und leben, dort herrscht Gott in ihren Herzen, dort wird die Welt anders, entsteht eine neue Welt, das Reich Gottes, mitten in dieser Welt. Jesus hat in seiner Bergpredigt gesagt: „Suchet z u e r s t das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit und alles andere wird euch dazugegeben“. Gottes neue Welt, sein Reich, soll also absolute Priorität für uns haben.

Wenn wir das verstanden haben, wenn das tief in uns eingedrungen ist, dann ist es als ob wir einen Schatz oder eine besonders wertvolle Perle gefunden haben, sagt Jesus. Es ist etwas unendlich Kostbares, etwas, was unser Leben reich, sinnvoll, glücklich macht, gelingen lässt, erfüllt. In der Erzählung von Jesus setzen die Männer, die diesen Schatz entdeckt haben, alles ein was sie haben. Und sie tun es „voll Freude“. Freude motiviert ihr Handeln. Sie sind glücklich, weil sie das Wertvollste entdeckt haben.

Wenn wir uns dessen bewusst, sind, wenn wir verstanden haben, dass das „Reich Gottes“, das Wirken, das Herrschen Gottes in unseren Herzen ist, dann macht das Freude. Es macht glücklich. Es verändert mein Leben und auch meine Umwelt, weil ich dann anders handle, anders mit meinen Mitmenschen umgehe. Es ist die Welt Gottes, an der ich teilhaben kann und darf.

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